Pariser Tagebuch

27.-31.10. 2022

 

27.10. Ankommen in Paris

Unser Ehrgeiz, die erste Distanz nur mit Zügen zu überwinden, konnte realisiert werden, wenn auch mit etwas Stress-Adrenalin. War es nach der Erfahrung der vorangegangenen Wochen doch keineswegs sicher, dass die S-Bahn aus dem Elztal auch wirklich verkehrt. Da wir auf den ersten Zug um 5 Uhr 36 angewiesen waren, stellte sich erst Beruhigung ein, als die S-Bahn pünktlich im Hauptbahnhof Freiburg einlief. Der komfortable TGV 9590 trödelte erst einmal auf der Rheinschiene entlang, um als Lumpensammler die Reisenden in Emmendingen, Lahr, Offenburg einzusammeln. Ab Straßburg düste er dann ohne Halt mit bis zu 307 km/h, um nach 3 Stunden Fahrzeit von Freiburg in Paris Gare del’Est einzulaufen.

Bis zu unserem Hotel im Stadtteil Republique sind es zwar nur 19 Minuten zu Fuß, aber mit schwerem und kleinem Rucksack plus Koffer für die Paristage eine erste Herausforderung – vor allem die steile Brücke über den Canal Martin. Das Hotel klein, noch kleiner das Zimmer, aber sauber und netter Service. Wir werden uns hier wohl kuschelig einrichten müssen. Vorteile des Hotels: nur wenige Meter von der Metrostation „Goncourt“ entfernt und wir können schon am Morgen unser Zimmer beziehen. Damit enden aber schon die Vorteile: unsere ursprüngliche Planung, in dieses Hotel am 8. Dezember zurückzukehren und den Koffer mit den warmen Sachen für Paris hier so lange zu deponieren, wird durch die Tatsache, dass das Hotel am 1. Dezember wegen Renovierung geschlossen wird, zunichte. Der zweite Frust: wir haben den Adapter für die französischen Steckdosen vergessen.

Quirliges Paris und herrliches Herbstwetter lassen die Stimmung nicht abrutschen, sondern laden zu einem ausgedehnten Spaziergang ein, zunächst den Bd. Richard bis zum traurig berühmten Konzerthaus Bataclan, in dem die Dschihadisten 2015 ein schreckliches Blutbad angerichtet haben. Im Marais Viertel ist der schöne Place des Vosges leider durch eine Baustelle verunziert, aber in der Brasserie am Haus von Victor Hugo haben wir uns genüsslich zu einem kleinen Mittagssnack niedergelassen. Die kleine Erholung war wirklich notwendig, denn der weitere Weg führt uns an die Seine über die Îles St.Louis, von wo man einen eindrucksvollen Blick auf die Seine und die Notre Dame Baustelle hat, bis ins Quartier Latin. Im Jardin du Luxembourg werden die Beine von Katrin schon ziemlich schwer. Nur die Neugier und das eindrucksvolle Ambiente lassen sie die Strapazen vergessen. In der Rue Racine entdeckt Katrin ein wunderschönes Jugendstil-Restaurant, in dem wir gerne morgen dinieren wollen. Der Wirt hält auf Anfrage eine Reservierung für nicht notwendig, was uns entgegenkommt, denn wir wissen noch nicht genau, bis wieviel Uhr morgen Abend unser gebuchtes Konzert sich ausdehnt.

Die Baustelle an Notre Dame zeigt einen unglaublichen Fortschritt der Restaurierung seit dem verheerenden Brand am 15. April 2019. Natürlich kann man die Kirche noch nicht betreten.

In der Rue Rivoli wird Katrin im Angesicht der vielen Geschäfte wieder munter und kraftvoll. Gegenüber dem Rathaus können wir im Kaufhaus BLV tatsächlich nach vielen vergeblichen Versuchen in Fachgeschäften einen Adapter erstehen, was sich im Endeffekt als unnötig erweist, denn der Stecker des Laptops lässt sich, wie sich dann herausstellt, mühelos in eine französische Steckdose stecken.

Im Marais Viertel haben wir das Glück in einem sehr hübschen und guten Restaurant „Robert & Louise“ die buchstäblich letzten 2 Plätze zu ergattern. Was für ein Tag mit einem herrlichen Menu als krönenden Abschluss!

 

 

28.10.2022 Schloss Versailles und ….

 

Beim Bezahlen der Mehrfahrten-Karte für die Metro und die anderen öffentlichen Verkehrsmittel wiederholt sich der Fehler bei meiner Visa-Card von gestern Abend. Ich tröste mich mit dem Gedanken, dass ich am Montag nochmals aus Europa bei der Sparkasse den Fehler telefonisch untersuchen lassen kann.  

Der Vorortzug nach Versailles fährt an dem Pariser Silicon Valley „Issy“ vorbei, wo sich die Softwarefirmen in schicken Hochhäusern versammeln. Vor dem Schloss erwartet uns die gefürchtete Menschenschlange, trotz der online gebuchten Tickets müssen wir eine halbe Stunde bis zum Einlass warten, wenigstens das stundenlange Stehen vor den Ticketschaltern bleibt uns erspart. Die anstrengenden Menschenmassen werden uns die nächsten Tage bei den geplanten Sehenswürdigkeiten erhalten bleiben. Wir beschränken uns auf den Besuch der königlichen Räume Ludwig XIV und die Gärten. Die Anlage ist so riesig und weitläufig, dass man den ganzen Tag wohl investieren müsste, um auch die Gemächer von Ludwig XV, das Kutschenmuseum und den Trianon-Palast von Marie Antoinette zu sehen. Aber auch der Palastkomplex, der ausschließlich dem Sonnenkönig zugedacht war, ist so monströs, dass er menschliche Maßstäbe sprengt. Wir schreiten, natürlich im Treck der Besuchermassen durch schier endlose Zimmerfluchten, eines kostbarer eingerichtet als das andere, bis wir zu den Schlafgemächern des Königspaares und den Repräsentationsräumen gelangen. Die unzähligen Wände sind mit wertvollen Gobelins bedeckt oder mit kunstvollen Marmoreinlegarbeiten verziert. Bei all dem irrwitzigen Prunk für eine Person und seine ausgewählte Adelsclique versteht man, dass in Frankreich ein wenig später die Revolution ausgebrochen ist. Den absoluten Höhepunkt bildet der berühmte Spiegelsaal, eine unglaublich eindrucksvolle Saalflucht mit unzähligen Lüstern aus Muranoglas. Durch die Glaswände auf der den Fenstern gegenüberliegenden Seite wird die Saalflucht optisch ins Unendliche multipliziert. Es muss eine irrwitzige Demütigung für die Seele der Grand Nation gewesen sein, dass Bismarck just in diesem Saal 1871 nach dem Sieg der vereinten deutsche Heere über das Frankreich Napoleons III das Deutsche Reich proklamiert hat.

Die Gärten sind so weitläufig mit ihren Labyrinthen, Brunnen, Wasserspielen und Wandelarealen, dass wir nur einen Bruchteil ästimieren können. Es passt zu der Stimmung, dass beim Spaziergang an den zahllosen Statuen mit Themen der römisch-griechischen Antike Händelmusik aus unsichtbaren Lautsprechern ertönt.

Die fortschreitende Zeit drängt uns zur Rückfahrt, denn uns erwartet ja noch heute Abend ein kleines Konzert in Quartier Latin. Der Bus bleibt anfangs so im abendlichen Stau stecken, dass wir zunächst fürchten, zu spät zum Konzert zu kommen. Doch dann treffen wir noch rechtzeitig in der kleinen Kirche des syrischen Heiligen St. Efrem ein, so dass wir uns auf das Klavierkonzert bei Kerzenschein mit Werken von Beethoven, Schubert, Chopin, Satie und Debussy einstimmen können. Katrin ist von der Technik und Ausdruckskraft des Pianisten und natürlich von dem romantischen Ambiente, das ganz zum Charakter der Musik passt, begeistert.

Leider erweist sich nach dem Konzert die Aussage des Restaurantmanagers vom Vortag, dass man auf eine Reservierung in dem schönen Jugendstilrestaurant verzichten könne, als Irrtum. Wir genießen unser Abendessen eben in einem anderen Restaurant ganz in der Nähe.

 

 

29.10. 2022 Musée du Louvre, Tuilerien,

Place de la Concorde …..

 

Mit dem vorgebuchten Zeitfenster kommen wir tatsächlich relativ stressfrei in das berühmte und weitläufige Louvre Museum. Da wir im 2. Stockwerk bei der niederländischen Malerei und den alten französischen Meistern anfangen, sind wir – kaum zu glauben - fast allein in den riesigen Sälen. Es würde sich lohnen, länger bei den hoch interessanten Zimmereinrichtungen durch die Jahrhunderte und Sammlungen von erlesenem Geschirr und Uhren im ersten Stock zu verweilen, aber uns drängt es natürlich auch zu den Highlights, die dieses Museum weltberühmt gemacht haben. Die Sammlung antiker Skulpturen ist kaum zu übertreffen, selbst nicht von den Vatikanischen Museen. Wie erwartet, drängen sich die Massen vor der Venus von Milo und der Nike von Samothrake. Doch ist die Drangsal eher ein harmloses Präludium gegenüber den Massen, die zu Mona Lisa strömen. Damit man einen kurzen Blick auf das relativ kleine Bild erhaschen kann, wird der Strom über Zickzackbarrieren wie im Sicherheitsbereich der großen Flughäfen geleitet. Nur dass man hier beim wartenden Voranschreiten die anderen großartigen Gemälde der italienischen Renaissance betrachten kann: mehrere Werke von Tizian und Tintoretto, ein wandausfüllendes Abendmahl von Veronese. Nur nehmen die meisten sie nicht wahr, weil sie nur auf das Leonardo-Bild fixiert sind, schade.

Eigentlich sind wir schon Kilometer durch die endlosen Flure des Louvre gelaufen. Aber das herrliche Wetter lockt zu weiteren Fußmärschen durch den Tuilerien-Park. Neben den antikischen Statuen aus Barock und Klassizismus finden sich auch bemerkenswerte moderne Skulpturen von Aristide Maillol und Henri Laurens, so dass der Spaziergang durch den Park den Museumbesuchs am Morgen abwechslungsreich ergänzt.

Am Place de la Concorde angekommen, kann ich mich des Eindrucks, der mich schon damals bei meinem ersten Parisaufenthalt 1994 beherrschte, nicht erwehren, dass die Dimensionen dieses Platzes und dann auch die der Sichtachse über die Avenue des Champs-Élysées bis zum Arc de Triomphe menschliche Wohlfühlmaßstäbe sprengen. Das ist kein Platz für Sich-Treffen und öffentliche Kommunikation, sondern Aufmarschareal von Massenheeren mit der ästhetischen Megalomanie, die die meisten napoleonischen Bauwerke auszeichnet. Natürlich passt die Siegessäule am Place Vendôme haargenau in dieses Programm, sie ist natürlich deutlich größer als das Vorbild „Mark-Aurel-Säule“ in Rom, dafür aber künstlerisch wesentlich gröber. Bevor wir aber dorthin gelangen, haben wir uns erst einmal die Nachmittagssonne am Seineufer gefallen lassen und die putzige Brücke, die Zar Alexander III Frankreich zur Weltausstellung 1900 geschenkt hat. Die beiden eindrucksvollen Palais der Weltausstellung schließen sich am östlichen Seineufer an. Weil eine der Siegesgöttinnen an der Brücke eine Fackel trägt und deshalb der Freiheitsstatue in New York sehr ähnlich sieht, findet sie Katrins besonderen Gefallen. Auf dem Weg zum Place Vendôme schlendern wir durch die Rue St. Honoré, die eine Seite des Pariser Mode-Triangels bildet. Trotz der exquisiten Markennamen bringen die Modelle in den Schaufenstern Katrins Augen offenbar nicht zum Leuchten. Sie ist eher erheitert über den absonderlichen Stil der gegenwärtigen Haute Couture. Auch heute haben wir wieder eine Distanz von über 15 km auf dem harten Straßenpflaster geschafft.

 

30.10.2022  Musée d’Orsay, Montmatre, Musée de la Vie romantique…

 

Eigentlich war es ziemlich kühn, zwei aufeinander folgende Museumstage zu planen. Ich hatte allerdings gedacht, dass der Andrang in den und im Louvre nicht zu toppen wäre und wir es im Musée d’Orsay etwas ruhiger angehen könnten. Weit gefehlt, die Sonderausstellung „Edvard Munch“ hat offenbar am heutigen Sonntag besonders viele Pariser in den d’Orsay gelockt. Nur gut, dass wir schon ein vorgebuchtes Zeitfenster für den Eingang hatten. In der riesigen zu einem Museum umgebaute Halle des ehemaligen Bahnhofs verteilen sich die Massen, aber bei den Hauptattraktionen, z.B. der Malerei des französischen Impressionismus herrscht drangvolle Enge. Kein Wunder, denn hier hängen die bekanntesten Werke: Le Déjeuner sur l'herbe von Édouard Manets , die kleine niedliche Skulptur von Degas ' La Petite Danseuse de Quatorze Ans , und Bal du moulin de la Galette von Renoir und die Bilder von Henri de Toulouse Loutrec. Um nur einige wenige zu nennen. In der Abteilung des Post-Impressionismus interessiert uns vor allem Gauguin und seine Bilder, die er in Polynesien gemalt hat, als Einstimmung für unsere große Reise, die am Dienstag starten wird. In der Skulpturenhalle fesseln uns die Werke von Rodin, der hier mit nur wenigen Exemplaren vertreten ist, z.B. dem „Denker“, denn Paris bietet noch ein Spezialmuseum für Rodin an. Ein Grund für einen weiteren Besuch. Als Abschluss lassen wir uns noch in der Abteilung der „Akademischen Malerei“ um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert von den hinreißenden Werken der Maler Courbet und Ingres verzaubern. Eine kleine italienische Kneipe in der Nähe lädt zur wohlverdienten Pause ein. Da lassen wir uns auch nicht von den gepfefferten Preisen abschrecken.

Mit der Metro gelangen wir ins Viertel Montmatre, am Place Pigalle und die Avenue de Clichy bis zum berühmt berüchtigten Mulin Rouge drängen sich die Sonntagnachmittag-Spaziergänger. Die vielen Familien mit ihren Kindern bilden einen eigenartigen Kontrast zu den vielen Erotiksalons und Pornogeschäften. Um den Menschenströmen auszuweichen, suchen wir das kleine schnuggelige Musée de la Vie romantique im 9. Arrondissement, in der Chopin und George Sand eine Zeit miteinander gelebt haben. Das Haus gehörte dem romantischen Maler Ary Scheffer, dessen Bildern und zeitgenössischem Inventar das kleine Museum gewidmet ist. In der Tat haben wir doch eine kleine Oase mit wenig Besuchern gefunden. Die Metro bringt uns erst einmal ins Hotel, um dort ein wenig zu ruhen, denn für heute Abend habe ich einen Tisch in dem bisher vergeblich aufgesuchten Restaurant „Boullion Racine“ reserviert. Und wir werden auch nicht enttäuscht, weder von dem außerordentlichen hübschen Interieur noch von dem vorzüglichen Menu, ein echter Höhepunkt unseres Parisbesuches.

 

 

31.10.2022 La Défense – das moderne Business-Paris

 

Der Vormittag war ausgefüllt mit Packen, sowohl der „Pariskoffer“ mit den warmen Sachen als auch die beiden Rucksäcke müssen gemeinsam bedacht werden, damit wir nichts Wichtiges vergessen oder Unnötiges auf die weite Reise mitschleppen. Gegen 14 Uhr bringen wir den Koffer zu dem Hotel, das wir inzwischen organisiert haben. Die Hotelmanager staunen nicht schlecht, als wir Sie bitten, den Koffer für uns zu deponieren, bis wir in ca. 5 Wochen wiederkommen. Der Vorteil: das Hotel liegt in unmittelbarer Nähe zum Gare de l’Est. Also war es im Endeffekt gar nicht so übel, dass unser ursprüngliches Hotel zu der gefragten Zeit geschlossen haben wird und uns deshalb zu der Umorganisation gezwungen hat. Das zweite gravierende Problem hat sich inzwischen von selbst gelöst: meine VISA-Card funktioniert offenbar doch ohne weitere Probleme.

 

Nun können wir das Paris-Kapitel mit einem Besuch des supermodernen Business-Viertels La Defénse komplettieren. Die Metro Linie 1 benötigt fast 30 Minuten Fahrzeit, um in das neue Viertel zu gelangen. Wenn man dann den Bahnhof verlässt, taucht man in eine völlig andere Welt: keine Häuserfluchten aus der Jahrhundertwende mit der typischen Kaminphalanx, sondern eher Manhattan. La Défense wurde seit den 1960er Jahren errichtet und besteht hauptsächlich aus Hochhäusern, vor allem aus Büros. La Défense ist jedoch ein gemischtes Viertel: Es beherbergt offenbar 600.000 m2 Wohnraum und die Eröffnung des Einkaufszentrums Les Quatre Temps im Jahr 1981 machte es zu einem wichtigen Handelszentrum in der Île-de-France. Mit Erstauen lese ich, dass der Bezirk Im Jahr 2009 ca. 2.500 Unternehmen, rund 180.000 Beschäftigte und 20.000 Einwohner verteilt auf 71 Türme beherbergt, insbesondere die Hauptquartiere großer französischer und ausländischer multinationaler Unternehmen. Bei allen offenkundigen Unterschieden zu der gewohnten Parisarchitektur findet sich aber auch hier das Großräumige und Gigantomane der napoleonischen Zeit. Auf einem riesigen Platz thront der noch riesigere Triumphbogen „Grande Arche“, offizielle La Grande Arche de la Fraternité genannt. Er bildet eine Sichtachse mit dem Arc de Triomphe und dem Arc de Triomphe du Carrousel, der sich zwischen dem Jardin des Tuileries und dem Louvre befindet. Nur dehnen sich die Ausmaße mit der voranschreitenden Zeit immer mehr aus, so dass die Größe des jüngsten Grand Arche alle Dimensionen sprengt: Das Bauwerk ist mit einer Höhe von 110,9 Metern, einer Breite von 106,9 Metern und einer Länge von 112 Meter fast würfelförmig, wobei die Gebäudekanten der äußeren und inneren Fassade die geometrische Form vierdimensionalen Hyperwürfels, des sogenannten Tesserakts, beschreiben. Die Fassade bestand vor der Sanierung aus Glas und Carrara-Marmor, welcher bei der Sanierung durch Granitplatten ersetzt wurde. In den Hohlraum würde wohl Notre Dame passen. Noch ein Monument der Superlative befindet sich in unmittelbarer Nähe. Die Skulptur „Cäsars Daumen“ passt mit seiner Höhe von 12 Metern zu den Ausmaßen von La Defénse. Das Werk „Le Pouce“, geht auf den Objektkünstler und Bildhauer César Baldaccini (1921-1998) zurück, einem Künstler der Nouveau Réalisme Bewegung, und ist eine Kopie des kleineren ursprünglich auf einer Rodin-Picasso Ausstellung von 1965 ausgestellten Originals. Das Wortspiel mit dem Namen des Künstlers und dem römischen Politiker ist von den Parisern durchaus beabsichtigt.

 

Am Jardin d'acclimatation, einige Metrostationen von La Défense Richtung City entfernt, hat die Louis-Vuitton Corporate Foundation for Creation einen modernen Museumstempel für die zeitgenössische Kunst geschaffen. Der 2014 fertiggestellte grandiose Bau wurde von dem bekannten Architekten Frank Gehry entworfen. In die endlose Menschenschlange vor den Ticket-Schaltern reihen wir uns nicht ein, sondern begnügen uns mit dem Äußeren der herausragenden Architektur. Wir sind hingerissen von dem luftigen, fast unwirklich schwebenden Bau hingerissen, ist es doch das dritte großartige Werk des Architekten, das wir in diesem Jahr kennenlernen. Unsere Begeisterung wird auch nicht durch die Infomartion geschmälert, dass die Stiftung wegen Steuerhinterziehung und Geldwäsche in Zusammenhang mit diesem Bau belangt wurde.

 

Unseren Abschied von Paris wollen wir von der Aussichtsplattform des Tour Montparnasse feiern. Daraus wird leider nichts. Das bisher gute Wetter schlägt just auf der offenen Plattform in einen Platzregen um. Aber der Blick auf das frühabendliche Paris ist ein kleines Trostpflästerchen.

 

 

 

 

 

 

 

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